Tourismusbeauftragter erwartet problemlose Auslandsurlaube im Sommer

Die meisten Deutschen haben ein Jahr ohne größere Urlaubsreisen hinter sich – das könnte sich in diesem Sommer ändern. Darauf hofft zumindest der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung. Doch noch sind Deutschland und die anderen EU-Länder davon weit entfernt. 

Der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß erwartet, dass die Bundesbürger im Sommer relativ problemlos ins Ausland verreisen können. „Ich hoffe, dass bis Sommer die meisten Deutschen geimpft sind und auch ins Ausland verreisen können“, sagte Bareiß der „Bild“-Zeitung. Er sehe keinen Grund, warum beispielsweise nicht auf Mittelmeerinseln gereist werden könne, wenn dort die Corona-Inzidenzwerte unter 35 lägen.

Der CDU-Politiker bezog sich damit auf die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.00 Einwohnern innerhalb dieses Zeitraums. Bareiß warnte davor, Reisen unnötig schwer zu machen: „Wir können die Menschen ja nicht dauerhaft zu Hause festhalten.“

Stark vom Tourismus abhängige EU-Länder wollen Geimpften durch Zertifikate bald wieder Urlaubsreisen ermöglichen. Andere EU-Staaten halten dies für verfrüht. Sie verweisen darauf, dass erst geringe Teile der Bevölkerung geimpft sind und damit „Privilegien“ für Geimpfte entstehen könnten. Neuen Schwung bekam die Debatte diese Woche durch eine Studie aus Israel, wonach der Impfstoff von Biontech/Pfizer zu fast 90 Prozent die Virusübertragung auf andere verhindert.

Dennoch erklärte der portugiesische EU-Vorsitz nach Beratungen der Mitgliedstaaten am Dienstag, es werde „noch einige Zeit dauern“, bis über die Nutzung von Impfnachweisen für Urlaubsreisen entschieden werden könne. Doch es gibt bereits Alleingänge: Griechenland und Zypern haben schon entsprechende Vereinbarungen mit Israel geschlossen, die ab April gelten sollen.

Die EU-Kommission kritisiert derweil seit Wochen Länder, die wieder Grenzkontrollen einführen. Besonders im Fokus steht derzeit Deutschland, das die Einreise aus Tschechien und Tirol in den meisten Fällen untersagt. Die Bundesregierung rechtfertigt dies mit der dortigen Ausbreitung von Virus-Varianten. In einem Brief an Deutschland kritisierte die Kommission, der Gesundheitsschutz könne auch durch „weniger einschränkende Maßnahmen“ erreicht werden.

Doch in der Frage von Grenzkontrollen hat Brüssel wenig Handhabe, sie sind nationale Angelegenheit. Das Bundesinnenministerium verlängerte am Dienstag dann auch umgehend die Kontrollen zu Tschechien und Tirol bis zum 3. März. Ähnliche Briefe der Kommission haben auch Belgien, Dänemark, Finnland, Schweden und Ungarn wegen ihrer Reisebeschränkungen erhalten.

(Quelle: n-tv)

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