Flugreisende werden immer jünger und weiblicher. Dies ist eines der Ergebnisse einer großen Umfrage des Airport-Verbands ADV, bei der an deutschen Flughäfen knapp 100.000 Passagiere aus aller Welt befragt wurden.
Demnach ist die Gruppe der unter 30-jährigen Passagiere auf 29 Prozent gewachsen. Bei einer ersten großen Fluggastbefragung im Jahr 2008 waren es laut ADV noch 21 Prozent. Mit 54 Prozent ist mehr als die Hälfte der Flugreisende an deutschen Airports unter 40 Jahren.
Urlaubsreisen im Schnitt zwölf Tage
Auch der Anteil weiblicher Fluggäste nimmt zu. Der Studie zufolge sind heute 48 Prozent aller Passagiere, die von deutschen Flughäfen starten, Frauen. Vor 15 Jahren waren es noch 43 Prozent.
Ein weiterer Trend ist die Dauer von Flugreisen: Diese ist bei Urlaubern mit durchschnittlich zwölf Tagen länger als noch 2017 mit 11,2 Tagen. Auch bei sonstigen privaten Reisen, etwa der Besuch von Freunden und Familien, hat sich die Aufenthaltsdauer erhöht, und zwar von 12,1 Tagen vor sechs Jahren auf nun 12,9 Tage. Länger unterwegs sind heute zudem Geschäftsreisende: Heute dauern die Business-Trips im Schnitt 7,3 Tage, fast zwei Tage mehr als 2017.
Und die ADV-Studie liefert einen Beleg für eine Entwicklung, die seit dem Ende der Corona-Krise noch einmal verstärkt zu beobachten ist: Das Wachstum bei privaten Flugreisen ist so groß, dass es unterm Strich den Rückgang bei den Geschäftsreisen ausgleicht.
Laut Umfrage ist die Zahl der Passagiere, die aus privatem Anlass oder aus Urlaubsgründen eine Flugreise unternommen haben, im Vergleich zum Jahr 2008 um 19 Prozent gestiegen, während die Quote der Business Traveller 21 Prozent zurückgegangen ist. Inzwischen sind vier von fünf Fluggästen Privatreisende.
Incoming-Anteil stark gesunken
Stark rückläufig ist hingegen das Interesse an Flugreisen in Richtung Deutschland. Lag der Incoming-Anteil 2017 noch bei 34 Prozent, sind es jetzt nur noch 23 Prozent des Gesamtaufkommens. Hier werde das in Deutschland noch unzureichende Angebot der Point-to-Point Carrier im Europaverkehr spürbar, so der Flughafenverband.
Quelle: Touristik aktuell (Thomas Riebesehl)